"Es lacht der Mai! Der Wald ist frei von Eis und Reifgehänge.
Der Schnee ist fort, am grünen Ort, erschallen Lustgesänge." – Johann Wolfgang von Goethe (1799)
Schwefelduft und Fantasie
Der berühmt berüchtigte Hexentanzplatz auf dem Brocken, gehört zu einem der beliebtesten Touristenmagnete im Mittelgebirge Deutschlands. Ganzjährig versammeln sich hier schaulustige Besucher aus aller Welt, um einen Hauch des magischen Zaubers einzufangen. Ebendieses Rätsel um eine Nacht zwischen Heil und Unheil, Gut und Böse, Hexe und Teufel, geht bis weit ins Mittelalter zurück. Traditionell wurde die Walpurgisnacht in Nord- und Mitteleuropa gefeiert, um die bösen Geister des Winters zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen.
Genauer gesagt, liegen die Wurzeln der Walpurgisfeier weit in der germanischen Geschichte zurück. Schon der Name “Walpurgisnacht” ist in seiner spirituellen Kraft kaum zu übertreffen und geht auf den am 1. Mai gefeierten Namenstag der heiligen Walburga zurück. Als Äbtissin eines Nonnenklosters, wurden ihr damals zahlreiche Wundertaten und magischen Kräfte gegen böse Geister nachgesagt.
Geschichten und Rituale der Walpurgisnacht
Der Sage nach, wird die Walpurgisnacht mit Freudenritualen und Tanzspektakeln gefeiert. Auf dem Hexentanzplatz bei Thale versammelten sich die großen und kleinen Hexen und brachen schließlich gemeinsam mit ihren Besen zum Blocksberg, dem uns bekannten Brocken, auf. Bis in die Morgenstunden wurde hier mit urigen Masken und Verkleidungen ums Feuer getanzt, getrunken und gefeiert.
"Einige Überlieferungen besagen, dass sich die Hexen in dieser Nacht mit dem Teufel vermählten und sie im Gegenzug ein Hexenmal für die Befähigung zur Zauberei erhielten."
Für einen Großteil des Bürgertums waren die Rituale der Walpurgisnacht lange Zeit ein Dorn im Auge. Der Gedanke von Hexerei als Ketzerei und Verurteilung zum Scheiterhaufen führte dazu, dass die Menschen schon Tage vor der Walpurgisnacht geweihtes Salz auf ihre Häuserschwellen streuten, um das Haus vor Zauberei zu schützen. Zusätzlich sollten Kirchenglocken und lautstarke Bräuche wie Peitschenknallen die wilden Frauen vertreiben.
Genau so mystisch und geheimnisvoll, war für sie eine besagte Hexensalbe der Zauberinnen, die mit Zutaten wie Johanniskraut und Tollkirsche einen Rauschzustand und das Gefühl vom Fliegen auslösen konnte.
Vom Aberglauben zur fröhlichen Verkleidungsparty
Einige Menschen glaubten früher, dass eine Hexe erkannt werden könne, wenn in der Walpurgisnacht ein Kranz aus Gundelrebe (einem Kraut) getragen werde. Schließlich wollte jeder den geheimnisvollen Machenschaften der Hexen auf die Spur kommen. Um in eben diese magische Tradition der Hexerei abzutauchen, werden heute zur Walpurgisnacht zahlreiche Verkleidungspartys gefeiert. Die Vielfalt an mystischen Kostümen und Accessoires ist hier mindestens genau so groß, wie die Geschichte rund um die Walpurgisnacht.
Das Schönste am Verkleiden ist, dass es deine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen kann, dir aber genauso die Chance bietet, für diese eine wundervolle Nacht jemand ganz anderes zu sein.
Für jede Persönlichkeit das passende Kostüm
Um voll und ganz in den Zauber der Walpurgisnacht abzutauchen, sind Verkleidungs- und Mottopartys eine tolle Gelegenheit. Besonders in den Tagen vor und nach dem 1. Mai, gibt es zahlreiche Feste und Partys die zum fantasievollen Kostümieren einladen.
Als Inspiration können hier neben klassischen Hexenverkleidungen mit Hexenhut und Besen, vor allem auch düstere Outfits wie Teufelskostüme gewählt werden. Es ist jedem selbst überlassen, seine Verkleidung in der Walpurgisnacht eher magisch oder schaurig zu gestalten. Passende Kostüme zu diesem Spektakel sind zum Beispiel…
- mittelalterliche Kostüme
- eine Verkleidung als Zauberer oder Zauberin
- ein Abtauchen in die Unsterblichkeit
Magische Zutaten für deine Walpurgis-Verkleidung
Man nehme eine Prise Tradition mit einer Hand voll Heiterkeit und schon öffnet sich die Tür zum Walpurgiszauber. Eine tolle Möglichkeit zur Verwandlung in eine Walpurgisnachtkreatur bieten verschiedene Stylingarten oder die Verwendung von Kostümschminke. Wie wäre es zum Beispiel mit magischen langen Wimpern für einen zauberhaften Augenaufschlag?
Deinem persönlichen Geschmack sind hier keine Grenzen gesetzt und vor allem werden dir tolle Möglichkeiten geboten verschiedene Grenzen zu überschreiten und mal etwas Anderes zu tragen als jeden Tag. Ganz oben auf der Liste stehen hier:
- lange Fingernägel in magischen Farben
- Haarspray in verrückten Farben
- Lippenstifte für den WOW-Effekt
Auch spezielle Masken aus Latex,, oder .. bieten eine tolle und gleichzeitig leichte Weise sich zu verkleiden. Sie sind angenehm zu tragen und können auch mit schlichter dunkler Kleidung kombiniert werden. Um das ganze Abzurunden, können zusätzlich mystische Kontaktlinsen verwendet werden.
Das moderne Walpurgisfest
Diese fantastische Welt der Hexen hat seit Jahrhunderten nicht an Faszination verloren. Auch noch heute wird mit dem alten heidnischen Glaube das Vertreiben böser Geister verbunden. Seit jeher wird die richtige Walpurgisnacht in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai fabriziert und gefeiert.
Heute wird an den Ritualen und Traditionen der Walpurgisnacht in etwas anderer Form festgehalten und als Maibräuche in Form von Maibäumen oder dem Maifeuer fortgeführt.
"Auch wird nachgesagt, dass man bereinigt und vor Krankheit bewahrt wird, geht man zwischen zwei Walpurgisfeuern entlang."
Die bekannteste Form der modernen Walpurgisnacht ist der berühmt berüchtigte Tanz in den Mai. Das Fest wird in verschiedenen Regionen unterschiedlich gehandhabt, aber mittlerweile nicht mehr mit dem ursprünglichen Aberglauben oder der Hexenverbrennung in Verbindung gebracht. Vielmehr ist es zu einer Art geselligem Volksfest geworden, bei dem sich die ganze Familie mit Freunden, Nachbarn und Bekannten meistens im Dorf- oder dem Stadtmittelpunkt zum Feiern versammelt.
In diesem Sinne: fröhliches Verkleiden oder – je nachdem wie du den 1. Mai verbringen wirst – fröhliches Fest mit all deinen Liebsten!