“Ich gehe mit meiner Laterne…” – St. Martin steht vor der Tür und mit ihm auch der traditionelle Martinsumzug. In diesem Beitrag erfährst du, wann der Martinstag ist, warum er gefeiert wird und wie du den Martinstag richtig zelebrieren kannst. Wir zeigen dir alles Wichtige rund um Laternen, Essen, Legenden, Kostüme und vielem mehr!
Wann ist Martinstag?
Der Martinstag ist ein Gedenktag an den verstorbenen Bischof Martin von Tours, der auch der heilige Martin genannt wird. Das Datum des Martinstags ist von seiner Grablegung am 11. November 397 nach Christus abgeleitet. Seitdem wird jährlich am 11. November – dem Martinstag – das Martinsfest zu seinen Ehren gefeiert.
Die Legende vom Sankt Martin
Der Legende nach ist der heilige Martin einst ein römischer Soldat, der eines eisigen Wintertages auf seinem weißen Pferd und seinem roten, warmen Wintermantel an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei reitet. Mit seinem Schwert soll er seinen Mantel durchtrennt und die eine Hälfte dem Bettler geschenkt haben. In der folgenden Nacht soll Martin den Traum gehabt haben, indem er Jesus bekleidet in seinem Mantel gesehen hat.
Für diese gute Tat wird Martin noch heute verehrt.
Wie wird der Martinstag gefeiert?
In vielen Regionen wird der Martinstag mit Umzügen, Liedern, Laternen und Gänsebraten verbunden. Aber woher kommen diese Bräuche?
Die Martinsumzüge
Warum werden Laternenumzüge am Martinstag veranstaltet?
Bereits bei den frühen Christen waren Lichter zum Ehrentag an den Bischof Martin bekannt. Außerdem wurden damals häufig im November Feuer auf den Feldern entzündet, um symbolisch der Ernte zu danken und das Erntejahr zu verabschieden. Auch die Kinder bastelten sich Fackeln aus Stroh, mit denen sie durch die Straßen ziehen konnten. Daraus entwickelten sich langsam die Laternenumzüge.
Aber nicht nur das, denn das Licht hat eine besonders wichtige Bedeutung in der christlichen Symbolik. Das Licht steht für die Heiligkeit Gottes und das Gute. Sie sollen eine leuchtende Botschaft des heiligen Martins darstellen und Licht in den düsteren November bringen.
Wie sehen die Martinsumzüge heute aus?
Heutzutage wird der Martinsumzug häufig durch einen Reiter auf einem Schimmel angeführt. Der Reiter, der Sankt Martin symbolisieren soll, trägt einen roten Umhang oder ein Bischofskostüm. Kinder mit leuchtenden Laternen, sowie Erwachsene folgen dem Reiter.
Im Anschluss des Umzugs wird häufig auch ein Martinsfeuer, an dem dann auch die Köstlichkeiten verzehrt werden können, veranstaltet. Neben der traditionellen Martinsgans gibt es hier noch weitere süße Köstlichkeiten, die sowohl am Martinstag, als auch an Nikolaus genascht werden.
Kostüme und Laternen zum Martinstag
Mache deinen Laternenumzug für deine Kinder zum Highlight
Kinder lieben es, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. Genauso toll wäre es doch, am Martinstag mit der selbstgebastelten Laterne und einem passenden Kostüm aufzutrumpfen! Egal, ob als heiliger Sankt Martin im Bischofskostüm und einem roten Umhang oder Cape oder passend kostümiert zur Lieblings-Laterne. Wir zeigen dir, wie du den Martinsumzug für dein Kind zum Highlight machen kannst:
- Feuerwehrauto-Laterne und Feuerwehrkostüm
- Prinzessinen-Laterne und Prinzessinnenkostüm
- Piraten-Laterne und ein cooles Piratenkostüm
- Raketen-Laterne und ein Astronautenkostüm
Ich gehe mit meiner Laterne… – Martins-Laternen selber basteln
Bis zum nächsten Umzug ist es nicht mehr lange hin und der 11.11. steht kurz vor der Türe? Du brauchst noch eine Last-Minute Laterne, oder hast einfach Lust darauf die Laterne selber zu basteln und individuell nach deinen Wünschen – oder den Wünschen deiner Kinder – zu gestalten?
Dann schau unbedingt hier vorbei! Dort bekommst du eine bebilderte Schritt für Schritt Anleitung mit tollen Tipps und Ideen für deine DIY-Laterne.
Lieder zum Martinstag
Klassische Laternenlieder, wie “Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne” oder “Ich geh mit meiner Laterne” sind nur zwei der vielen beliebten Lieder zum Martinsumzug. Aber auch das Lied “Sankt Martin”, in dem die Legende des heiligen Martins gesungen wird, ist häufig zu hören.
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Ross, das trug ihn fort geschwind. Sankt Martin ritt mit leichtem Mut. Sein Mantel deckt ihn warm und gut.
Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee, da saß ein armer Mann, hatt‘ Kleider nicht, hatt‘ Lumpen an. Oh, helft mir doch in meiner Not, sonst ist der bittre Frost mein Tod!
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zog die Zügel an. Sein Ross stand still beim armen Mann. Sankt Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt.
Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin gab den halben still, der Bettler rasch ihm danken will. Sankt Martin aber ritt in Eil hinweg mit seinem Mantelteil.
Das traditionelle Essen am Martinstag
Warum gibt es Gänsebraten am Martinstag?
Der Martinstag war zu früheren Zeiten ebenfalls ein Schlachttag, an dem die Tiere geschlachtet wurden. Früher war es deutlich schwerer alle Tiere durch den harten Winter zu bringen, sodass im Voraus bereits geschlachtet wurde. Außerdem bezieht sich das traditionelle Gänseessen am Martinstag auch auf eine Legende, bei der sich St. Martin in einem Gänsestall versteckt, um nicht zum Bischof geweiht zu werden. Die Gänse sollen ihn den Erzählungen nach allerdings mit lautem Geschnatter verraten haben.
Aus welchem Grund im Endeffekt wirklich der Gänsebraten am Martinstag serviert wird, wird ein Geheimnis bleiben.
Welche Rezepte stehen noch für Sankt Martin?
Auch kleine Weckmänner und die Martinsbrezel, eine Brezel aus Hefeteig, gehören mit zum Martinstag. Die süßen Köstlichkeiten werden meist nach den Umzügen an die Kinder verteilt.
Der nächste Martinstag kann nun auf jeden Fall kommen! Du weißt jetzt, wann der Martinstag ist, was es mit ihm auf sich hat und welche Bräuche es gibt. Nun bist du an der Reihe: Schnappt euch eure Laternen und springt in eure coolen Kostüme! Wir wünschen euch einen tollen Umzug und ganz viel Spaß am Martinstag!